Mini-Basketball
Mit Mini-Basketball wird der gesamte Jugendbereich unter 12 Jahren beschrieben. Er reicht von den Jüngsten in „Bambini-Gruppen“ oder Ballschulen über U 8 oder sogar jünger bis hin zu den Landesfinals oder Abschlussturnieren in der U 12 in einigen Landesverbänden. Die Schwerpunkte in dieser Altersklasse liegen im spielerischen Erwerb von individuellen Fertigkeiten, der Ausbildung der Spielfähigkeit der Kinder und der Vermittlung von Spaß an Basketball.
Mini-Basketball ist für die Jugendarbeit auf allen Ebenen des Basketballsports in Deutschland eines der wichtigsten Handlungsfelder. Gerade bei den jüngsten Aktiven muss die Qualität des Trainings sehr gut sein und die Wettkämpfe müssen altersgerecht ausgetragen werden.
Der Spiel- und Wettkampfbetrieb in diesen Altersklassen ist zwischen den Landesverbänden und ihren Unterorganisationen teilweise sehr unterschiedlich. Mit den DBB-Miniregeln wurden 2019 in dieser Altersstufe einheitliche Spielvorgaben geschaffen. Darüber hinaus werden die Landesverbände bei ihren Projekten im Minibasketball vom DBB unterstützt.
Vom DBB gibt es für interessierte Trainer*innen und Lehrkräfte verschiedene Veröffentlichungen für diesen Bereich, die als Download erhältlich oder in gedruckter Form bestellbar sind. Mit dem Projekt Minitrainer-Offensive und den angeschlossenen Minibasketball-Fortbildungen wird das Thema seit 2015 noch intensiver bearbeitet.

Martina Flerlage
Ehrenamtlich tätige
Ressortleitung Mini-Basketball
Zuständigkeiten:
- Entwicklung Mini-Basketball
Spielregeln Minibasketball
Alle Altersklassen von U 8 bis U 12 werden als Minibasketball und damit als Einsteigerbereich betrachtet. Für die Leitung dieser Spiele ist ein:e SR oder Minispielbegleiter:in erforderlich.
Regelwerk des Deutschen Basketball Bund für den bundesweiten Spielbetrieb im Mini-Basketball.

Die Einführung einheitlicher Spielregeln für den gesamten Minibereich war ein langer Prozess. Die einheitliche und gemeinsame Umsetzung dieser Regeln ist von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Basketballs in Deutschland. Schließlich sind inzwischen über 20 Prozent der Aktiven in Deutschland Minis. Es ist entscheidend, dass sich alle am Minispiel beteiligten Trainer:innen und Schiedsrichter:innen (Minispielbegleiter:innen mit eingeschlossen) hinter diese Regeln stellen. Sie müssen auch und besonders den Eltern nahegebracht werden. Innerhalb und außerhalb der Halle sollten sich alle ihrer Vorbildrolle für die Kinder bewusst sein.
Eine kindgerechte, positive und ermutigende Atmosphäre rund um das Spiel erlaubt allen Kindern im Minibasketball eine Fokussierung auf das Spiel, die eigene Rolle und den Spaß am gemeinsamen Wettkampf. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, diese Atmosphäre für alle am Spiel beteiligten Kinder herzustellen und zu gewährleisten. Nur so können sich alle Kinder sportlich und als Persönlichkeit in einem fairen und altersgemäßen Wettkampf weiterentwickeln und nur dieser Entwicklung soll der Wettkampf in diesen Altersklassen dienen. Es gilt daher der Grundsatz „Erlebnis vor Ergebnis“.
Für die Trainer:innen und Schiedsrichter:innen bedeutet das, dass sie als Team gemeinsam und ausschließlich im Sinne der beteiligten Kinder agieren müssen. Vor jedem Spiel sollten sich beide Trainer:innen immer mit den Schiedsrichter:innen abstimmen, welche Linie für die Kinder der beiden Teams im einzelnen Spiel angelegt werden soll. Die Schiedsrichter:innen müssen wissen, auf welchem Entwicklungsstand sich die Kinder beider Teams befinden, um mit dem entsprechenden pädagogischen Geschick an jedes einzelne Spiel heranzugehen. Es gilt das Spiel und den Regeleinsatz jeweils an die Kinder anzupassen und nicht umgekehrt! Das Verständnis als Team fordert aber auch von den Trainer:innen einen entsprechend respektvollen Umgang miteinander und mit den Schiedsrichter:innen. Auch hier sollten die Eltern und Zuschauenden unbedingt mit eingebunden werden und diese respektvolle Atmosphäre ebenfalls mittragen.
Die Regeln und die möglichen Ausnahmen versetzen alle Veranstalter von Ligen oder Turnieren in die Lage, eine passende Auswahl von Regelungen für ihren Wettkampf festzulegen und umzusetzen. Die neuen Spielberichtsbögen (SBB) sollen die Umsetzung der Regeln unterstützen und sollten es gleichzeitig Eltern oder Geschwisterkindern erleichtern, diese Aufgabe am Kampfgericht zu übernehmen. Für die Nutzung des digitalen Spielberichtsbogens gibt es ein kostenloses Online-Training.
Ergänzungen und Klarstellungen

Hallensituation/Umrüstung
Bei der Umrüstung und besonders Nachrüstung von Korbanlagen kann es je nach Anbieter und Modell zu geringen Höhenabweichungen kommen. Solche Höhenabweichungen sind bis zu 5 cm nach oben oder unten zulässig.
Ballübergabe durch Schiedsrichter:innen
Eine Ballübergabe durch die Schiedsrichter:innen, außer in den genannten Fällen, entfällt im Minibereich unabhängig von der Stelle des Einwurfes. Das bedeutet bei Einwürfen an der Grundlinie ohne Ballübergabe ggf. auch das Unterlassen des „Achtung“-Pfiffes durch die SR.
Unentschieden/Verlängerung
Bei allen Spielen, bei denen das Ausspielen eines Siegers nicht unbedingt erforderlich ist (Platzierung/Qualifikation) ist ein Unentschieden als Ergebnis möglich.
Muss es eine Siegermannschaft geben, so wird um drei Minuten verlängert. Vor einer Verlängerung darf gewechselt werden, während einer Verlängerung nicht.
Ausnahme Spieler:innenwechsel
Kann ein Kind aus körperlichen oder seelisch-emotionalen Gründen (oder bei Ausschluss durch Fouls) eine Periode nicht auf dem Feld beenden, so ist in Abstimmung zwischen Betreuenden und Schiedsrichter:innen ein außerordentlicher Spieler:innenwechsel zulässig. Eingewechselt werden muss in diesem Fall ein Kind, das zu diesem Zeitpunkt am wenigsten Spielzeit hatte. Die Periode wird nur für das ausgewechselte Kind als gespielt gewertet.
Verstöße gegen Spielzeitvorgaben
Zur Einhaltung der Spielzeitvorgaben sollten immer mindestens zwei Auswechselspieler:innen aufgestellt werden. Sollten die Vorgaben durch eine von vornherein zu geringe Spieler:innenanzahl nicht eingehalten werden können, so findet das Spiel dennoch regulär statt. Primär gilt dann die Vorgabe, dass alle Kinder mindestens zwei Perioden eingesetzt werden müssen. Sanktionen oder Ausnahmeregelungen können für diese Fälle in der Ausschreibung oder im Einzelfall vom Veranstalter des jeweiligen Wettbewerbs geregelt werden.
Ausnahmen Turnierformate
Bei der Durchführung von Wettbewerben in Turnierformaten können die Anzahl der zu spielenden Perioden und die Pflichteinsätze der Kinder entsprechend proportional angepasst werden.
Persönliche Fouls in der U 10
In höheren Spielklassen der U 10 kann über die Ausschreibung die Erfassung der persönlichen Fouls auf dem SBB zugelassen oder vorgegeben werden. Dies sollte nur in solchen Ligen der Fall sein, in denen die Kinder über ausreichende Fähigkeiten verfügen, dass persönliche Fouls nicht verhindern, dass alle Kinder mindestens zwei Perioden spielen können.
U 12 „leistungsorientiert“ (Landesliga)
Für die landesweit höchste Spielklasse in der U 12 darf die Wettbewerbssauschreibung „Verschärfungen“ vorsehen. Die Korbhöhe sowie die Pflichteinsätze aller Kinder dürfen nicht verändert werden. Änderungen dürfen jedoch umfassen:
- Es darf 5 gegen 5 gespielt werden
- Zeitregeln (3, 5, 8, 14/24)
- Auszeiten (eine pro Halbzeit, Ergänzung einer Regelung zum Vermerk der Auszeiten auf dem Mini Spielberichtsbogen oder eigener Spielberichtsbogen des Landesverbandes)
- Nutzung der regulären Freiwurflinie
- Leitung durch zwei Schiedsrichter:innen
Digitaler Spielbericht (DSS)
Der Digital Score Sheet (DSS) darf verwendet werden. Kommt der Digital Score Sheet zum Einsatz, so werden Ergebnisse und Statistiken in der DBB.Scores-App angezeigt. Ergebnisse und Statistiken der U 10-/U 8-Wettbewerbe werden in TeamSL nicht angezeigt. Über den Einsatz des digitalen Spielberichtes in der U 10/U 8 entscheidet der Veranstalter des Wettbewerbs.
Minispielbegleiter:in
Die Ausbildung und der Einsatz von Minispielbegleiter:innen wird durch den Landesverband (Ausbildung) bzw. den Veranstalter des Wettbewerbs (Einsatz) geregelt.